Handwerkstechniken und -Traditionen sind seit 2006 als immaterielles UNESCO-Kulturerbe eingestuft. Doch wie ist der Stellenwert des Handwerks in der Realität? Als immaterielles Kulturerbe und als Wirtschaftsfaktor? – Das ist das Kernthema eines spannenden Vortrages mit anschließender Diskussion, zu dem das Netzwerk Handwerk am Do., 15. Februar in die Salvena Hopfgarten lädt. Referentin ist die UNESCO-Studienautorin Heidrun Bichler-Ripfel.
Die UNESCO-Studie "Traditionelles Handwerk als immaterielles Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor in Österreich" ist die erste umfassende Erhebung zum Status des traditionellen Handwerks in Österreich. Bichler-Ripfel schuf gemeinsam mit Roman Sandgruber und Maria Walcher ein „Standardwerk“ über das traditionelle Handwerk in Österreich. Dabei wurden nicht nur die historischen Aspekte des Handwerks beleuchtet, sondern auch der Stellenwert des Handwerks in der Gegenwart und vor allem die Herausforderungen in der Zukunft.
„Traditionelles Handwerk in Österreich braucht ein neues Selbstverständnis und mehr öffentliches Bewusstsein für seinen gesellschaftlichen Wert, um erhalten zu bleiben. Ganze Berufszweige und das damit verbundene Wissen und Können sind vom Aussterben bedroht: Es ist Zeit, diesen negativen Tendenzen entgegen zu wirken. Nicht nur als nachhaltige Antwort auf die Massenproduktion globaler Märkte und überbordenden Konsum, sondern auch im Hinblick auf ein sinnvolles und aussichtsreiches Ausbildungs- und Berufsangebot für kommende Generationen“, sind die Autoren überzeugt.
„Entscheidend für die Überlebensfähigkeit (des Handwerks, Anm.) ist, ob und wie die Weitergabe des traditionellen Handwerkswissens von einer Generation auf die nächste Generation erfolgen kann.“ (Prof. Dr. Roman Sandgruber, Handwerksstudie)
Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich alle an den Themen Handwerk, Nachhaltigkeit, Regionalität und Handwerkskultur interessierten Menschen.
Vortrag / Diskussion: | „UNESCO-Studie Handwerk als Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor“ |
Referentin: | DI Heidrun Bichler-Ripfel, UNESCO-Studienautorin |
Fotos: Roland Mühlanger